Glaubenssätze bestimmen dein Leben – und deinen Erfolg als Unternehmer:in

Als Selbständige, Unternehmer:in oder Führungskraft kennst du den Druck, Entscheidungen zu treffen, präsent zu sein, zu liefern. Aber was, wenn nicht äußere Umstände, sondern deine inneren Überzeugungen der größte Hebel – oder das größte Hindernis – für deinen Erfolg sind?
Manche Glaubenssätze helfen dir, andere bremsen dich aus. In diesem Artikel erfährst du, wie negative Glaubenssätze entstehen, wie sie dich beeinflussen und vor allem, wie du sie Schritt für Schritt transformieren kannst.
 

Wie negative Glaubenssätze entstehen und dich beeinflussen

Dein Unterbewusstsein speichert Erfahrungen und formt daraus Überzeugungen. Diese beeinflussen dein Selbstbild, deine Entscheidungen und deine Handlungen. Besonders in der Kindheit prägen uns Familie, Schule und Gesellschaft.


1. Familie: Deine ersten Glaubenssätze

Unsere ersten Überzeugungen über uns selbst und die Welt entstehen oft in unserer Familie. Die Art und Weise, wie Eltern, Großeltern und Geschwister mit uns sprechen und handeln, hinterlässt tiefe Spuren in unserem Unterbewusstsein.
Eltern, Großeltern und Geschwister geben ihre eigenen Glaubenssätze weiter, oft unbewusst:
  • „Man muss hart arbeiten, um etwas zu erreichen.“
  • „Geld verdirbt den Charakter.“
  • „Sei bescheiden und falle nicht auf.“ Diese Sätze formen tief verankerte Annahmen über Erfolg, Geld und persönlichen Wert – und sie beeinflussen später deine Entscheidungen als Unternehmer:in. Ob du Mitarbeiter:innen einstellst, wie du mit Geld umgehst oder wie viel du dir selbst zutraust – all das wird von deinen frühen Überzeugungen mitgesteuert.


2. Schule und Gesellschaft: Erwartungen und Normen

Die Schule und das soziale Umfeld formen viele unserer Glaubenssätze darüber, was als Erfolg oder Misserfolg gilt. Hier erfahren wir, welche Verhaltensweisen belohnt werden und wo wir möglicherweise anecken.
Leistungsdruck und gesellschaftliche Standards verstärken Glaubenssätze:
  • „Erfolg hängt von Noten ab.“
  • „Fehler sind schlecht.“
  • „Du musst dich anpassen, um akzeptiert zu werden.“ Diese unbewussten Überzeugungen beeinflussen unser Selbstbild – und damit auch unser Auftreten als Führungskraft oder Unternehmer:in. Wer Angst vor Fehlern hat, wird weniger innovativ führen. Wer glaubt, sich immer anpassen zu müssen, wird nicht konsequent für seine Werte einstehen.


3. Medien und Kultur: Unsichtbare Skripte

Medien, Werbung und soziale Netzwerke sind allgegenwärtig und beeinflussen unser Selbstbild auf subtile Weise. Sie vermitteln Normen und Erwartungen, die oft unbewusst unsere eigenen Maßstäbe für Glück und Erfolg bestimmen.
Filme, Social Media und Werbung vermitteln, was als „normal“ oder „erfolgreich“ gilt:
  • „Ich muss perfekt sein, um geliebt zu werden.“
  • „Nur mit viel Geld bin ich wertvoll.“
  • „Andere haben es leichter als ich.“ Diese Glaubenssätze beeinflussen unsere Selbstwahrnehmung – und damit auch, wie wir als Unternehmer:innen führen, kommunizieren und unser Business entwickeln.

 


Negative Glaubenssätze erkennen – so findest du deine Blockaden

1. Achte auf deine Gedanken und Sprache

Welche Sätze sagst du dir immer wieder – vor allem, wenn es um dein Business geht?
  • „Ich kann das nicht.“
  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Dafür bin ich zu alt / zu jung / zu unerfahren.“ Solche Gedanken sind Hinweise auf tief sitzende Glaubenssätze.


2. Beobachte deine emotionalen Reaktionen

  • Reagierst du sensibel auf Kritik?
  • Hast du Angst vor Fehlern?
  • Fühlst du dich schnell abgelehnt? Deine Emotionen zeigen oft, wo alte Glaubenssätze wirken – besonders in Momenten, in denen du dein Unternehmen weiterentwickeln oder dich sichtbar machen möchtest.


3. Finde die Wurzel deiner Glaubenssätze

Frage dich:
  • Wann habe ich das zum ersten Mal geglaubt?
  • Gab es eine bestimmte Erfahrung oder Person, die das beeinflusst hat?
  • Welche Emotion steckt dahinter? Wenn du oft denkst: „Ich werde nicht ernst genommen“ – stammt das vielleicht aus einer Kindheitserfahrung?

 

Glaubenssätze transformieren: 5 Schritte für eine neue Denkweise

1. Hinterfrage deinen Glaubenssatz

Nimm einen negativen Glaubenssatz und stelle ihn infrage:
  • Ist das wirklich wahr?
  • Gibt es Gegenbeweise?
  • Hat jeder Mensch dieselbe Erfahrung gemacht? Beispiel: „Ich bin nicht gut genug.“ – Ist das eine universelle Wahrheit oder nur eine alte Überzeugung?


2. Formuliere eine neue Version

Ersetze den alten Glaubenssatz durch eine positive Alternative:
  • Aus „Ich bin nicht gut genug“ wird „Ich bin auf dem Weg, mein Bestes zu geben.“
  • Aus „Ich darf keine Fehler machen“ wird „Ich lerne aus meinen Erfahrungen und wachse daran.“ Wichtig: Der neue Satz sollte sich authentisch anfühlen.


3. Sammle Beweise für den neuen Glaubenssatz

Dein Gehirn sucht nach Bestätigung. Notiere Situationen, in denen dein neuer Glaubenssatz bereits wahr war:
  • Erfolgserlebnisse
  • Momente des Lernens
  • Positive Erfahrungen mit anderen


4. Verändere deine Sprache und Körperhaltung

  • Statt „Ich kann das nicht“ – „Ich lerne gerade, wie es geht.“
  • Stehe aufrecht, sprich mit Überzeugung, lächle – dein Körper signalisiert Selbstbewusstsein.


5. Umgib dich mit positiven Einflüssen

  • Vermeide Menschen, die deine alten Muster verstärken.
  • Lies inspirierende Bücher und höre Podcasts.
  • Verbringe Zeit mit Menschen, die an dich glauben.

 

Das „Growth Mindset“ – Deine Denkweise formt dein Potenzial

Studien aus der kognitiven Psychologie zeigen, dass sich unser Gehirn durch wiederholte Gedanken neu vernetzt. Dieser Prozess nennt sich Neuroplastizität. Das bedeutet: Je öfter du eine neue Überzeugung wiederholst, desto stärker wird sie. Deine Denkweise ist also nicht starr, sondern kann bewusst gestaltet und weiterentwickelt werden.

Forscher wie Carol Dweck (Stanford University) haben bewiesen, dass ein Growth Mindset – die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung und Lernen veränderbar sind – direkt mit höherem Erfolg, Motivation und Selbstvertrauen korreliert. Menschen mit einem Growth Mindset betrachten Herausforderungen als Chancen, Fehler als Lernmöglichkeiten und Rückschläge als Teil des Wachstumsprozesses. Sie erzielen bessere Ergebnisse, bleiben langfristig motivierter und fühlen sich zufriedener, weil sie ihre Entwicklung als etwas Dynamisches sehen.

Im Gegensatz dazu führt ein Fixed Mindset (die Überzeugung, dass Fähigkeiten angeboren und unveränderlich sind) dazu, dass Menschen schneller aufgeben, Kritik als Bedrohung empfinden und sich von Misserfolgen entmutigen lassen. Glaubenssätze wie „Ich bin einfach nicht gut in Mathe“ oder „Ich kann das nicht ändern“ sind typische Beispiele eines Fixed Mindsets und können persönliche Entwicklung erheblich blockieren.

Die Self-Determination Theory (Deci & Ryan, 1985) zeigt zudem, dass unsere intrinsische Motivation steigt, wenn wir Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit erleben. Genau das passiert, wenn du negative Glaubenssätze loslässt und ein Growth Mindset entwickelst. Du erkennst, dass dein Potenzial nicht festgelegt ist, sondern von deiner Bereitschaft zu lernen, zu reflektieren und neue Wege zu gehen abhängt.

Wenn du beginnst, bewusst ein Growth Mindset zu kultivieren, öffnest du dir selbst neue Möglichkeiten – nicht nur beruflich, sondern in allen Lebensbereichen. Die Fähigkeit, deine eigenen Glaubenssätze zu verändern, ist der Schlüssel zu echtem Wachstum und langfristigem Erfolg.

 

Janno’s Coachingkiste

Ich lade dich ein, mit den folgenden Fragen deine Glaubenssätze auf den Prüfstand zu stellen:
  • Welche inneren Überzeugungen begleiten dich täglich?
  • In welchen Lebensbereichen limitieren sie dich besonders?
  • Gibt es Situationen in deinem Business oder Führungsalltag, in denen du das Gegenteil erlebt hast?
  • Was wäre möglich, wenn du diese Glaubenssätze loslassen könntest?
  • Welche neuen Gedanken möchtest du heute etablieren, um als Unternehmer:in oder Führungskraft klarer, mutiger und kraftvoller zu handeln?
  •  
Nimm dir Zeit für diese Reflexion und erlaube dir, alte Muster hinter dir zu lassen. Es lohnt sich!

 

Fazit: Du bist nicht deine Glaubenssätze – du kannst sie gestalten

Glaubenssätze sind erlernt – also auch veränderbar. Indem du sie erkennst, hinterfragst und bewusst neue denkst, kannst du dein Leben aktiv verändern.
Welche Glaubenssätze möchtest du heute transformieren? Teile deine Gedanken gern in den Kommentaren!
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Wer ich bin

Janno Riekena

Nach 22 Jahren in der Investmentbranche mit zuletzt über 120 Mitarbeitenden verfüge ich über langjährige Erfahrung in der Führung, Kommunikation, im Onboarding und der Bindung von neuen Teammitgliedern.

2018 bin ich mit meiner Coachingkarriere – zunächst parallel zu meiner Tätigkeit als Manager – unternehmensintern gestartet. Nach der Durchführung von über 500 Einzel- und Gruppencoachings war der Weg geebnet, um auch anderen Unternehmen und Selbständigen meine Expertise zur Verfügung zu stellen.

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